Sonntag, 1. Juli 2012

Interview: Long Distance Calling

Long Distance Calling ist eine deutsche Post-Rock-Band aus Münster. Die Jungs spielen vorwiegend Instrumental-Musik. Die aktuelle Besetzung besteht aus David Jordan und Florian Füntmann (Gitarre), Janosch Rathmer (Schlagzeug), Jan Hoffman (Bass) sowie Reimut van Bonn (Electronica). Aus einem Jam-Projekt entstand 2006 Long Distance Calling, die mit ihrem dritten selbstbetitelten Werk 2010 die Charts enterten und in diesem Genre mittlerweile größere Bekanntheit erfahren. Das Interview vom 17.01.2012 könnt ihr nachfolgend lesen.


Ein dickes Hallo an euch! Wenn ihr Lust habt, könnt ihr euch als Band einmal kurz vorstellen (siehe oben). Nun zu den Fragen meinerseits. Das Album-Cover zu "Long Distance Calling" ist grandios. Setzt ihr eure Ideen selbst in die Tat um oder gibt es da eine kreative Ader, zu der es euch hin verschlägt? 

Hey, erst mal vielen Dank für die Blumen. Wir hatten die Idee für das Artwork mehr oder weniger selbst, bei der optischen Umsetzung hat uns allerdings dann Sebastian Jerke (www.sebastianjerke.de) unterstützt, der alles komplett mir der Hand gezeichnet hat. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie viel Arbeit das war, haha. Wir sind auch sehr zufrieden mit dem Cover, es ist genauso geworden, wie wir uns das vorgestellt haben. 

Mit eurem aktuellen, selbst betitelten Album Nummer drei seid ihr erstmalig in die deutschen Charts eingestiegen. Die Peak-Position steht bei 36. Ist es ein Ansporn und eine Bestätigung eurer Fans oder interessiert euch dies eher weniger? Wie geht ihr damit um? 

Sagen wir so: jeder weiß was die Charts heutzutage noch bedeuten bei dem stetigen Rückgang der Verkaufszahlen in der Musikindustrie, aber natürlich ist das dennoch ein großartiges Ergebnis, vor allem für eine instrumentale Rockband. Das motiviert uns natürlich sehr und gibt uns auch die Bestätigung, dass wir mit unserer Musik auf dem richtigen Weg sind. Vielen Dank an alle, die an uns glauben und uns unterstützen, wir wissen das sehr zu schätzen! 

Nun ist es beinahe eine Tradition, dass ihr euch auf jedes Album einen Gastsänger an Bord holt. Steht dies bereits im Vorfeld fest oder ergibt sich eine solche Entscheidung erst während der Aufnahmen? 

Bei den Aufnahmen wäre das viel zu spät, wir machen uns während des Songwritings, also lange vor dem Studiotermin, Gedanken über die möglichen Gastsänger. 

Aktuell steht die "The Scurrilous Tour" mit Protest The Hero, Uneven Structure und Blood Command an. Seid ihr innerlich dennoch bereits bei einem vierten Output oder lasst ihr euch momentan eher treiben, bis euch die Muse "von allein" küsst? 

Die Muse küsst uns eigentlich relativ konstant und wir haben bereits mit dem Songwriting für das nächste Album begonnen. Wie lange wir brauchen, um das komplette Album zu schreiben ist jetzt noch nicht abzusehen, wir setzen uns da nicht unter Druck. Wir spielen jetzt erst mal die Tour, danach Festivals und dann ist es ja auch schon Herbst, wenn wir dann mit den Songs fertig und zufrieden sind, werden wir ins Studio gehen. 

Die Genre-Mischung der Tour-Kandidaten ist ja gut durcheinander gewürfelt. Wer kam auf die Idee dieser Vierer-Combo? Wurdet ihr eingeladen oder kennt ihr die Bands sogar persönlich, sodass ihr das Tour-Fass aufgemacht habt? 

Wir wurden auf dieses Package eingeladen, es war also nicht unsere Idee aber ich denke das dieses Package musikalisch sehr stark und spannend ist. Getroffen haben wir bisher keine der Bands, aber wir freuen uns sehr auf die Tour, zumal dass für uns auch ein neues Publikum ist, das es zu überzeugen gilt. 

Seht ihr vor, früher oder später eine Live-Performance mit Kameras einzufangen und zu veröffentlichen? Oder vertretet ihr eher - ich nenne es einfach mal so - die Tool-Philosophie: "Wer uns erleben will, soll auch zu uns kommen"? 

Ich selbst bin großer Tool Fan und kann ihre Einstellung verstehen aber wir haben schon öfters mit dem Gedanken gespielt eine Live DVD zu machen, wir wollen das aber nicht überstürzen und den perfekten Moment abwarten und wollen, wenn wir das machen, auch ein qualitativ hochwertiges Ergebnis abliefern, es gibt schließlich schon mehr als genug schlecht und durchschnittliche Live DVDs, das wollen wir vermeiden. In welchem Rahmen (einzelne Live DVD oder Bonus DVD zu einem Album VÖ) das aber passiert, steht noch in den Sternen. 

Ich habe einmal in einem Interview gelesen, dass ihr die Band Isis mögt. ISIS haben sich 2010 allerdings aufgelöst. Für mich kam das recht spontan. Zwei Fragen, die für mich daraus resultieren: Genießt ihr bei solchen Meldungen euer Bandgefüge um ein vielfaches mehr? Zweitens: Wer oder was inspiriert euch? Andere Bands, das aktuelle Weltgeschehen oder der Blick in die Sterne? Ich persönlich habe den Eindruck, dass ihr gern alles zusammen verpackt. 

Ja das hast du sicher recht, haha. Wir lassen alles Mögliche in unsere Musik einfließen. Sei es das Leben an sich oder Erfahrungen, Gefühle, etc. die wir erlebt haben, aber auch genau so Musik, die wir lieben, wobei dies natürlich unterbewusst passiert. Wir haben in der Band alle einen sehr unterschiedlichen Musikgeschmack, was ich als sehr erfrischend und positiv empfinde, da es dadurch immer neu und spannend bleibt. Das mit Isis ist sehr schade aber wir versuchen nicht nach anderen Bands zu schauen, sondern unser eigenes Ding durchzuziehen. Nichtsdestotrotz wissen wir unser Bandgefüge zu schätzen und wissen, was wir aneinander haben. 

Wenn ihr die Wahl hättet, Vorband oder Split-Partner einer euch freigestellten Band zu sein, dann wäre es? 

Da würde dir jeder in der Band etwas anderes antworten. 

Dann war es das schon. Ich danke euch für das knackige Interview. Die letzten Worte gehören euch: 

Vielen Dank für das Interview und euer Interesse an Long Distance Calling! Schaut mal auf www.facebook.com/longdistancecalling oder www.longdistancecalling.de vorbei und wir sehen uns auf Tour!

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