Donnerstag, 2. August 2012

Review: Causa Sui - Summer Sessions, Vol. 3

Causa Sui sind drei Musiker aus dem ländlichen Dänemark, die auf die fortschreitende Welle der musikalischen Improvisation der 70er Jahre aufgesprungen sind - allerdings erst 30 Jahre im Nachgang. Zwischen leichtem Progressive Rock und filigranen Post-Rock-Spiralen finden sich auf "Summer Sessions, Vol. 3" fünf, mal mehr, mal weniger entspannende Tracks. Saxophon und Orgel runden die Sache ab und zeigen eine sehr vielseitige Platte.

Als die ersten Töne aus den Boxen hallten, war ich mir nicht sicher, ob ich nicht doch aus Versehen meine Playlist von My Sleeping Karma gestartet hatte. Beim Einsatz des Saxophons, welches sich merklich über die gewohnten Gitarrenklänge legt, wird jedoch klar, dass Causa Sui doch ein klein wenig anders als die Konkurrenz gestrickt sind. Auch wenn ein Titel wie "Eugenie" gegen Ende einen vertrauten Steven-Wilson-Gitarren-Riff auspackt, wenngleich dieser auch wesentlich smoother von der Hand geht, verfallen sie zu keiner Zeit in den typischen Sound-Bombast des Progressive Rock.

Dahingehend ist die simple Cover-Gestaltung treffend für den Inhalt der halbstündigen Scheibe, vermitteln die angestimmten Töne doch glatt die Sehnsucht nach einem lauwarmen Sommerabend, während man an einem Sandstrand in bester Gesellschaft einen anstrengenden, aber sehr zufriedenstellenden Tag zu Ende bringt.


Vor allem der zweite Titel namens "Red Valley" weiß genau diese Stimmung zu vermitteln, zieht dieser einen sofort in den wonnigen und warmen Bann. Dabei versinkt der zehn minütige Track in keinem Post-Rock-Gedudel, wie man es nach den ersten 30 Sekunden noch vermuten könnte. "Red Valley" glänzt vor allem mit einem wunderschönen Mittelteil. Als sich das musikalische Blatt zum Schluss hin wendet und sogar erdige Stoner-Rock-Riffs aus den Boxen dröhnen, ist die Angelegenheit nahezu perfekt. "Lonesome Traveler" fungiert als verträumte Erfrischung vor dem dann doch etwas anstrengenden Song "Santa Sagre", welcher das Saxophon in einem Übermaß zelebriert. Das abschließende "Venice By The Sea" erfolgt in gleicher harmonischer Struktur wie schon "Lonesome Traveler" und bringt die eben noch aufgewirbelten Staubwolken zum Erliegen.

Das Bandgefüge ist übrigens sehr variabel gestaltet. Ob am Saxophon oder an der Orgel, die Jungs heuern zwischenzeitlich immer mal wieder Unterstützung an. Dabei bleibt auch auf dem dritten Teil der Summer Sessions der Gesang außen vor. Die Dänen besinnen sich auf stimmige Improvisationen und ein freudiges Gejamme in der Abendsonne - und das wirklich äußerst gut. Wer auf die bereits genannte Band My Sleeping Karma steht oder einfach eine neue Alternative zu Jam-Sessions der damaligen Zeit sucht, wird hier definitiv fündig werden.

Euer Fibo

Wertung

Tracklist von "Summer Sessions, Vol. 3"

01. Eugenie (8:09)
02. Red Valley (9:50)
03. Lonesome Traveler (3:28)
04. Santa Sagre (8:23)
05. Venice By The Sea (3:47)

Weitere Infos

Release: 23.11.2009
Spielzeit: 33:37
Jonas Munk (Gitarre, Gesang, Electronica)
Jess Kahr (Bass)
Jakob Skøtt (Schlagzeug)

Band-Kontakt

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich bitte trotz aller Subjektivität sachlich zu diskutieren. Danke!